"... mit vom Himmel gefallenen Steinen"

"...mit vom Himmel gefallenen Steine"


(US-amerikanische Konzeptkünstler Laurence Weiner, geb. 1942 in der York)

Sein Material sind nicht Farben, nicht Skulpturen, sondern Worte; Worte, die zu Kunstobjekten erklärt werden.

Rätselhafte Sätze, wie dieser. Er hält nicht einmal die Regeln der Grammatik ein,  ist fragmentarisch und folgt keiner Narration.Es gibt nicht die eine, es gibt nicht die, es gibt keine falsche, es gibt zig Interpretationen.

"It´s a sculpture; there is no message, it says what it says"- es ist nur eine Skulpture; es gibt keine Botschaft;

sie ist was sie ist."

Sprache als Tatsache, als Faktum. Für Weiner haben diese Worte dasselbe Gewicht, wie ein Stein, sind etwas Gegenständliches. Auch hier an der Hauswand unseres Seminarhauses-am-Steinkreis sind es nur eine Reihe von Worten an einem markanten Ort im öffentlichen Raum.

Und doch bietet sich sofort der Bezug zum Steinkreis und den zig Findlingen an und der immer wieder auftauchenden Frage, wer sie woher und wozu gerade hier abgelegt hat. Jede Erklärung ist nur eine subjektive Interpretation. Und jede/r erkennt  eine eigene Sinnhaftigkeit hierin oder auch keine. So wie auch auf einer Hauswand des Worringerplatzes in Düsseldorf. Dort steht hoch oben sichtbar:

"Der Himmel hat seine Vögel genommen und ist gegangen"

Poesie an einem unmöglichen Ort, eine Zeile von dem türkischen Lyriker Ilhan Berk. Worte die faszinieren, die etwas Melancholisches, Tragisches, etwas Poetisches haben und zum Handeln auffordern.